Die Musik in den Zeiten

Fast ein Monat ist es jetzt her, dass uns unser Vorsitzender Detlef Erberich mitgeteilt hat, dass alle Aktivitäten des Akkordeonorchester Müllekoven bis auf Weiteres wegen des Corona-Virus auf Eis gelegt werden müssen. Eine Pandemie war für die meisten von uns zu diesem Zeitpunkt sicher sehr abstrakt, aber möglicherweise hat der eine oder andere im Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden, der sich infiziert hat, oder er ist gar selbst betroffen. Und dann ist das Problem auf einmal real und greifbar nah. Hoffen wir, dass bei allen Einschränkungen alle AOM-Mitglieder und deren Angehörige vom Schlimmsten verschont bleiben.

Dass Corona entschleunigt, haben wir wahrscheinlich alle mehr oder minder schon erfahren. Schlangen beim Einkaufen haben sicher alle in den letzten Wochen erlebt. Kontakteinschränkungen strapazieren eben auch die Geduld. 

Aufkommender Langeweile wird mit Tätigkeiten begegnet, die man bisher lieber vernachlässigt hat: Gartenarbeit, Renovierungstätigkeit, Entrümpel­aktionen. Aber irgendwann ist auch das letzte Fenster geputzt, der Keller tiptop aufgeräumt und im Garten kein Platz mehr für weitere Pflanzen.

Unser  musikalischer Chef Stephan hat uns geraten, die Zeit zu nutzen und zwischendurch immer wieder mal das Akkordeon zur Hand zu nehmen – Notenmaterial ist ja reichlich vorhanden. Und so ist davon auszugehen, dass in den Zeiten von Corona fleißig in den eigenen vier Wänden musiziert wird. Ob das den mehr oder weniger freiwilligen Zuhörern zu Hause immer gefällt, lassen wir mal dahingestellt. Das dürfte vom Können des Akkordeonspielers, vom Notenmaterial und der zu übenden Stimme abhängen. Aber auch wenn das Üben generell allen Spaß macht: Es fehlt doch eine ganze Menge: der kritische Blick des Dirigenten, wenn ein Ton die falsche Stimmzunge erwischt hat, das "Gerne" von Stefan (dem mit Ef), wenn eine Anweisung vom Dirigentenpunkt kommt, die auf Umsetzung drängt, die Diskussionen zwischen Rosi und Stephan (mit PeHa), wo man nach einer Unterbrechung wieder loslegen soll – Takt 136 ist eben nicht bei jedem an der gleichen Stelle. Kurz: Das Üben zu Hause ist ja ganz nett, aber kein Vergleich mit den gemeinsamen Proben.

So können wir nur hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist und wir wieder montags zusammenhocken.

BLEIBT GESUND!!!